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Anwendungsfälle und Einsatzmöglichkeiten von Abwasser Hebeanlagen

15 Februar 2021 by Wallace Scott

Wenn die Entwässerung eines Gebäudes bzw. von Gebäudeteilen nicht über das natürliche Gefälle möglich ist, weil diese Räume unterhalb der Rückstauebene (kurz RSE) liegen, dann kommen dort typischerweise Abwasser Hebeanlagen von zum Beispiel der Köster Pumpen Joachim Köster GmbH zum Einsatz. Dabei ist es vor allem wichtig, dass alle an das Abwassernetz angeschlossenen Gebäude- und Grundstücksteile wirkungsvoll und nachhaltig gegen einen Rückstau gesichert sind. Die Rückstauebene bzw. das Kanalniveau liegt in den meisten Fällen auf der Oberkante der Straße. Als Rückstausicherung dient normalerweise eine sogenannte Rückstauschleife. Diese muss oberhalb der Rückstauebene auf der Druckseite der Abwasserhebeanlage liegen. Wird die Druckleitung der Abwasserhebeanlage mit der Rückstauschleifensohle über die RSE geführt, werden die unter der RSE liegenden Bereiche wirksam vor drückendem Wasser geschützt. Diese rückstausichere Anforderung muss in jedem Fall erfüllt sein und ist daher auch in der DIN EN 12056-4 beschrieben.
Prinzipiell bestehen Abwasserhebeanlagen aus einer Pumpe und einem Sammelbehälter. Die Pumpen, die oftmals redundant ausgeführt sind, müssen ausreichend groß dimensioniert sein, um die anfallende Abwassermenge über die RSE zu befördern.
Abwasserhebeanlagen für die Gebäude- und Grundstücksentwässerung können laut DIN EN 12050 grundsätzlich in drei verschiedene Typen unterteilt werden: Typ 1 sind Hebeanlagen für fäkalienhaltiges Abwasser aus Spülaborten und Urinalen, Typ 2 beschreibt Hebeanlagen für fäkalienfreies und nur leicht verschmutztes Schmutz- bzw. Regenwasser. Typ 3 dagegen gilt für fäkalienhaltiges Abwasser für eine begrenzte Verwendung.
Bei Abwasser Hebeanlagen des Typs 1 wird das anfallende Schwarzwasser in einem wasser- und gasdichten Behälter gesammelt. Da der Sammelbehälter selbst als explosionsgefährdender Raum gilt, muss an diesem eine Lüftungsleitung mit einem Mindestnenndurchmesser von DN 70 angeschlossen werden. Die Entlüftung kann herkömmlich über das Dach erfolgen. Handelt es sich beim anfallenden Abwasser ausschließlich um fäkalienfreies Grauwasser, beispielsweise aus einer Dusche, Badewanne oder Handwaschbecken, dann kann eine Anlage des Typs 2 installiert werden. Im Gegensatz zu Hebeanlagen des Typs 1 wird deren Behälter lediglich mit einem Deckel verschlossen – eine zusätzliche Entlüftung ist nicht notwendig. Ähnlich wie bei allen Hebeanlagen wird auch hier das Abwasser über eine füllstandsgeregelte Tauchpumpe ab einem bestimmten Abwasserniveau im Behälter abgepumpt
Hebeanlagen des Typs 3 kommen häufig zum Einsatz, wenn in einem Raum noch nachträglich Sanitärelemente eingebaut werden und kein weiterer Platz für Anschlussleitungen vorhanden ist. Der Behälter der Hebeanlage ist hierbei auch nicht als klassischer Sammelbehälter gedacht, sondern enthält bereits alle nötigen Förder- und Steuereinrichtungen sowie die Volumenvorlage der Anlage. Diese Kleinhebeanlagen sind nur zulässig, wenn sich oberhalb der Rückstauebene noch ein weiteres Haupt-WC befindet. Zudem darf neben dem WC nur noch ein zusätzlicher Verbraucher (Waschbecken, Bidet oder Dusche) an die Anlage angeschlossen werden. Durch ihre einfache Installation in einer Vorwandmauerung oder Hohlwand eignen sich diese Anlagen daher hervorragend als einfache und günstige Lösung bei einer Renovierung bzw. Sanierung.
Welche Hebeanlage letztlich für den vorliegenden Anwendungsfall die technisch und wirtschaftlich sinnvollste Lösung darstellt, sollte fallspezifisch mit einem Fachbetrieb geklärt werden.

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